Gemeinsame Aktion zwischen Forst und Umweltstammtisch erfolgreich
Bei schönstem Spätwinterwetter hatten sich am Samstag die Mitglieder des Umweltstammtisches Ketsch e.V. mit dem Revierförster, Herrn Krotz, sowie Herrn Heene vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT, Botanik) als Spezialisten für die Wildrebe auf der Rheininsel getroffen, um gemeinsam nach bislang unentdeckten Wildreben zu suchen. Auf der Ketscher Rheininsel bilden die erfassten, rund 120 Pflanzen, den größten Bestand nördlich der Alpen, und verdienen einen besonderen Schutz.
Hier zählt jede einzelne Pflanze.
Umso wichtiger ist es, dass möglichst viele der vorhandenen Pflanzen erfasst und registriert werden, um bei Holzarbeiten auf der Rheininsel entsprechend geschützt werden zu können.
Hierbei möchte sich der Umweltstammtisch beteiligen, dem – genau wie dem Forst – an einem Fortbestand dieser seltenen Pflanzenart besonders gelegen ist.
Nach einer ausführlichen Einweisung am Treffpunkt Holzbrücke über den Suchvorgang sowie Verhalten und Vorsicht im Rheinwald (z.B. aufgrund der Wildscheine zum jetzigen Zeitpunkt), begab sich die Gruppe zu einer „Muster-Wildrebe“, bei der ausführlich die Erkennungsmerkmale und Unterschiede zu der überwiegend im Auwald auftretenden gemeinen Waldrebe (Clematis vitalba) erläutert wurden.
Derart sensibilisiert ging es dann zum Suchgebiet am nördlichen Baggersee, das der Förster ausgewählt hatte, da in diesem Bereich bislang erst eine Pflanze entdeckt worden war.
Es bestand die Hoffnung, hier ggf. weitere Pflanzen zu finden, wobei sich die Suche insbesondere junger Pflanzen als ausgesprochen schwierig erwiesen hat. Gerade Jungpflanzen können oftmals mit anderen Schlingpflanzen verwechselt werden, und das z.T. dichte Gestrüpp mit Gräsern und Halmen der kanadischen Goldrute macht ein Auffinden junger Wildreben fast schon unmöglich. Da hilft selbst zeitlupenhafte Fortbewegung wenig.
Einfacher zu erkennen sind ältere Wildreben- sofern vorhanden -, die sich mit bereits kräftigen Rebästen an Bäumen hochhangeln. Aber auch in diesem Fall muss man schon seinen Blick darauf eingestellt haben, um erfolgreich zu sein.
Schwierig war es auch, über einen langen Zeitraum konzentriert bei der Sache zu bleiben, da oftmals tolle Eindrücke im Wald von der eigentlichen Aktion abgelenkt haben.
Als sich alle schon auf mit einem erfolglosen Tag abgefunden hatten, war ein Mitglied der Gruppe doch noch erfolgreich. In einem lichteren Bereich, nahe einer Wiese, konnte doch noch ein kräftiges Exemplar der Wildrebe erstmalig entdeckt werden. Für die Teilnehmer der Suchaktion ein schöner Abschluss einer Veranstaltung, die nach Meinung aller Teilnehmer eine Wiederholung im nächsten Winter verdient hat. Die Suche nach jungen, neu nachgewachsenen Wildreben und die systematische Durchsuchung der bislang noch nicht abgesuchten Bereiche auf der Rheininsel stellt dabei sicherlich eine langfristige und dauerhafte Angelegenheit dar und lässt für die Zukunft noch einige gemeinsame Aktionen erwarten.
-Manuela-