Von der Streuobstwiese, Flächennutzungsplan bis Renaturierung Herrenteich
Bei der monatlichen Sitzung im Ferdinand-Schmid-Haus standen die kommenden Aktivitäten besonderes im Blickpunkt. Matthias Ihrig dankte den aktiven Vereinsmitgliedern für ihr Engagement bei den Baumschneideterminen auf der gemeindeeigenen Streuobstwiese im Bruch. Die rund 50 – teilweise inzwischen recht großen – Apfelbäume haben doch einiges an Zeitaufwand erfordert. Durch den Einsatz vieler aktiver Mitglieder und Neumitgliedern hat man nun wieder die Hoffnung auf eine gute Apfelernte im Herbst, was auch der Bevölkerung zu Gute kommt. Außerdem betreibt man durch die Pflege der Streuobstwiese aktiven Umweltschutz, da hier auf Insektizide und Herbizide verzichtet werden kann und Streuobstwiesen wesentlich artenreicher als die üblichen Obstplantagen sind. Sie stellen wichtige Lebensräume für Vögel und Insekten dar, deren rapide Abnahme gerade in den letzten Jahren geradezu dramatische Ausmaße angenommen hat.
Zur Öffentlichkeitsbeteiligung des Flächennutzungsplan 2015/2010 erläuterte Matthias Ihrig, dass für die Wohnbebauung „Fünfvierteläcker II“ weitere 10,7 ha nördlich der Mannheimer Straße ausgewiesen sind. Damit ist ein weiteres Baugebiet in der Größenordnung des jetzigen Baugebietes Fünfvierteläcker (11,3 ha) möglich. Das hier der Bürgermeister in einem Zeitungsbericht vom 10.Februar von einem „kleinen Streifen nördlich der Mannheimer Straße“ gesprochen hat, ist allerdings absolut unverständlich. Auch wenn ein Verbleiben der ausgewiesenen Wohnungsbaufläche im Flächennutzungsplan vmtl. nicht verhindert werden kann, ist die Bevölkerung doch dazu aufgerufen, noch bis zum 16.März an der Öffentlichkeitsbeteiligung teilzunehmen und ihre Einwände bzw. Zustimmung zu möglichen Neubaugebieten kundzutun. Der Planentwurf ist im Internet unter www.nachbarschaftsverband.de und im Rathaus einsehbar. Der Asbestskandal im Herrenteich ist inzwischen über 10 Jahre her. Seit Abschluss der Asbestsanierung im Jahre 2009 liegt das Areal nun brach und die Gebäude verfallen zusehends. Daher erneuerten der BUND-Ortsverband Hockenheimer Rheinebene und die NABU-Gruppe Hockenheim Ende Januar ihre Forderung, das Betriebsgelände im Überflutungsgebiet des Rheins als Gewerbegebiet endgültig aufzugeben. Als einzige sinnvolle und langfristig tragfähige Perspektive für den Herrenteich bleibt nur der vollständigen Rückbau aller Gebäude und Anlagen und die Renaturierung des Geländes. Die weitere Modellierung übernimmt der Rhein mit seinen Überflutungen. Da im Umfeld bereits naturnahe Auenbiotope vorhanden sind, rechnen die Naturschutzverbände mit einer raschen Besiedlung der Fläche durch Pflanzen und Tiere. Der Umweltstammtisch unterstützt diese voll und ganz diese Position.
-Manuela-