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Umweltstammtisch Ketsch e.V.

In und um Ketsch im Einsatz für die Umwelt

Öffentlicher Spaziergang auf der Rheininsel/Zusammenschluss hat den Informationsauftrag in der Satzung weil die Natur keine Anwälte hat

8. März 2022 by Ulrike Eppel

Heinz Eppel (v. l.) und Matthias Ihrig vom Umweltstammtisch leiten die Exkursion, die auf die 490 Hektar große Rheininsel führt, fachkundig. Bilder: Montalbano

HEINZ EPPEL (V. L.) UND MATTHIAS IHRIG VOM UMWELTSTAMMTISCH LEITEN DIE EXKURSION, DIE AUF DIE 490 HEKTAR GROSSE RHEININSEL FÜHRT, FACHKUNDIG.
Rechts eine gesunde Buche, links ein bereits abgestorbener Baum.
RECHTS EINE GESUNDE BUCHE, LINKS EIN BEREITS ABGESTORBENER BAUM.

Der Umweltstammtisch (UST) lud interessierte Bürger zum geführten Natursparziergang ein. Die immer am letzten Sonntag im Monat stattfindende Veranstaltung führte die Teilnehmer diesmal auf die Rheininsel.

Matthias Ihrig und Heinz Eppel vom UST-Vorstand begrüßten die Teilnehmer bei strahlendem Sonnenschein an der Altrheinbrücke zum rund zweistündigen Rundgang auf dem 490 Hektar großen, unter Naturschutz stehenden Gebiet. An mehreren Haltepunkten erfuhren sie Interessantes über Natur und Geschichte des beliebten Naherholungsgebiets. So wusste Heinz Eppel schon am Forsthaus zu berichten, wie nach dem Zweiten Weltkrieg aufgepasst wurde, dass die Bevölkerung auf der Suche nach Holz und Nahrung das Gebiet nicht ausplünderte.

Beim Besuch am Wildschweingehege erfuhren die Besucher nicht nur, dass die Tiere dort sicher vor Hochwasser seien, sondern auch, dass zu viele davon in freier Wildbahn zum Problem werden: „Das Gehege ist etwas höher gelegen, sodass dort für sie bei Hochwasser keine Gefahr besteht. Doch viele leben frei und sie richten Schaden an. So wurde die Orchideenwiese schon von ihnen verwüstet“, berichtete Matthias Ihrig. Deswegen gebe es auch Treibjagden. Aber auch das Rotwild könne für viel Schaden etwa an den Bäumen sorgen, würde es zu viel.

Nicht zu viel Holzeinschlag

Die beiden Sprecher wissen zwar um die Notwendigkeit des Holzeinschlags, doch hielten auch mit Kritik daran nicht hinterm Berg: „Bei zu viel davon blutet unser Herz. Forst BW ist ganz erpicht darauf, so viel wie möglich an Holz aus der Rheininsel zu ziehen. Aber Totholz ist auch wichtig für den Wald, für die Artenvielfalt und am Ende als Dünger für den Waldboden. Das ist ein Reibungspunkt zwischen uns und Forst BW.“

„Hier, riechen Sie mal“, sagte Heinz Eppel und bot der Gruppe ein paar Blätter Bärlauch vom Wegesrand an. Dieser sei besonders aromatisch. Auch Morcheln gebe es zuhauf und in besonderer Qualität. Aber der UST-Vorstand unterstrich: „In alten Zeiten kam das oft auf die Ketscher Tische. Dies ist aber, übrigens schon lange, ein Naturschutzgebiet. Daher ist es besonders wichtig, nicht nur auf den Wegen zu bleiben, sondern auch nichts zu pflücken oder mitzunehmen, was zu Recht verboten ist.“

Natürlich konnte auch der Wilde Wein bestaunt werden. Immerhin befindet sich auf der Rheininsel der größte Bestand Deutschlands, der unmittelbar vom Aussterben bedrohten, beeindruckenden Ur-Rebe Vitis sylvestris.

Kein Korbflechter mehr

Der Rundgang endete bei den alten Weidenbäumen, zu denen Heinz Eppel ebenfalls Hochinteressantes zu berichten wusste: „Die sind bestimmt schon weit über 100 Jahre alt. Früher wurden sie versteigert beziehungsweise die Äste. Daraus wurden Körbe hergestellt, von denen im Ersten und Zweiten Weltkrieg zum Transport der Munition Massen bestellt wurden. Heute gibt es keine Korbflechter mehr in Ketsch. Aber die Bäume stehen noch.“

Teilnehmer Herbert Hüpsel war begeistert: „Ein großartiger Rundgang“, meinte der rüstige 85-Jährige und ergänzte: „Wir müssen uns mehr für die Natur interessieren und einsetzen – so auch für den Erhalt des Entenpfuhls. Da war ich auch schon mal dabei.“ Die Ketscherin Jeanette Schweikert, bewaffnet mit Kamera, freute sich: „Es ist so schön hier. Oft fotografiere ich die Natur. Ich bin heute für einen fachkundigen Austausch zur Natur hier. “ Beide waren sich einig, dass dieses wunderbare Stück Natur erhalten und geschützt werden muss.

Bewusstsein schärfen

Vorsitzender Matthias Ihrig betonte abschließend: „Der Umweltstammtisch ist ein Informationsverein. Das Wissen über die Natur zu verbreiten, steht als Auftrag in unserer Vereinssatzung. Wir möchten mit den Naturspaziergängen das Bewusstsein dafür schärfen und aufzeigen, wie wichtig, schön und erhaltenswert die Natur ist und wie wichtig es ist, aktiv zu ihrem Schutz beizutragen, angefangen damit, dass man keinen Müll liegen lässt. Die Natur hat keine Anwälte. Darum ist das ehrenamtliche Engagement dafür umso wichtiger.“

Der nächste Umweltspaziergang findet am 27. März um 10 Uhr statt, dann geht es durch die Wagbachniederung. Treffpunkt ist der Rewe-Parkplatz oder um 10.30 Uhr in Waghäusel am Friedhof-Parkplatz.

Bericht und Bilder aus der Schwetzinger Zeitung vom 02.03.2022 von Marco Montalbano

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