Weidenreisig als Baumaterial für Kindergartenspielplatz
Früher lieferten Korbweiden Material für Körbe, Holzschuhe, Korbflaschen und Reisig für den Backofen. In Ketsch am Rhein, wo Korbweiden besonders wachsen, war das in früheren Zeiten ein wichtiger Erwerbszweig (Haupterwerbs- oder der Nebenerwerbstätigkeit). Ketsch hat diesen Weiden ein Denkmal errichtet (gestiftet von Dr. August Zund), das Korbmacher-Denkmal am Rondell in der Rosenstraße (beim Marktplatz), woran der Zweite Vorsitzende des Umweltstammtischs Matthias Ihrig erinnerte. Am Samstag wurden, wie jedes Jahr, die Kopfweiden des Umweltstammtischs an der Pfarrenspitze in Ketsch geschnitten und die Weidenruten geerntet. Das traditionelle Weidenschneiden des Umweltstammtischs sehen die Umweltschützer auch als einen kulturellen Beitrag in der Gemeinde Ketsch, sagte Günther Martin, denn das regelmäßige schneiden dient der Erhaltung dieser Kulturpflanze. Annette Läppchen bemerkte: „Es ist schade, daß dieses alte Handwerk heute keiner mehr vorführen kann. Wir würden uns freuen, wenn diese Weiden zu Weidenkörbe verarbeitet werden würden.“ Heute werden die Weiden in Kindergärten für Weidenhütten und Weidenzäune verwendet oder kommen als Dekorationsmaterial zum Einsatz! Aber auch für den Naturschutz ist das Weidenschneiden ein wichtiger Beitrag. Im richtig geschnittenen Kopf entstehen geschützte Nistplätze, die von vielen Lebewesen z.B. Vögel gerne angenommen werden. „Wir haben mehrere alte Vogelnester beim Schneiden gefunden“, berichtete Andreas Nather. Deshalb gehört das traditionelle Weidenschneiden im Januar seit nunmehr 20 Jahren zum festen Programm des Umweltstammtisches Ketsch e.V.!
-GM